Das Gemälde von Annette Brasch dominiert eine leuchtende Grundierung aus Schlagmetall und Blattgold die das Licht fängt und dem Betrachter entgegenstrahlt. Diese traditionelle Technik verleiht dem modernen, abstrakten Motiv eine zeitlose, fast heilige Anmutung.
Im starken Kontrast zur festlichen Goldschicht stehen die floralen Motive, die mit spontanem Pinselstrich in tiefem Türkis und Grün aufgetragen sind. Die Blüten wirken wie flüchtige Skizzen, mit roher Energie und Spontaneität auf die glänzende Fläche geworfen. Es ist eine bewusste Entscheidung, die fein aufgetragene Oberfläche des Goldgrunds durch expressionistische Linien zu "stören".
Die Künstlerin spielt geschickt mit Texturen. Auf einer farbig gestalteten Untergrundfläche legt Annette Brasch das hauchdünne Blattgold einzeln, Blatt für Blatt, auf der Leinwand an. Die goldleuchtende Fläche ist in quadratische Segmente unterteilt und verleihen dem Bild eine subtile, architektonische Anmutung.
Das Gemälde ist ein spannendes Beispiel für zeitgenössische Kunst, die traditionelle Materialien neu interpretiert. Es vereint die Opulenz des Goldes mit der Emotionalität der abstrakten Malerei. Die visuelle Erfahrung – eine Begegnung zwischen der ewigen Anziehungskraft des Goldes und der flüchtigen Schönheit der Natur – lädt den Betrachter zum Verweilen ein.
